Wahl Bagger schneidet Beton

Mühlheim-Kärlich, Am Guten Mann

Im dritten Quartal 2023 begannen wir mit den Arbeiten auf dem Gelände des stillgelegten und bereits in Teilen zurückgebauten Kernkraftwerks Mühlheim-Kärlich. Im Rahmen der Geländeaufbereitung verschwindet das ehemalige Entnahmebauwerk T2 samt der 60 Meter langen Verbindungskanäle.

Kran hebt Stützwände an

Ein Stück Geschichte

Das unmittelbar am Rhein gelegene Gelände stellte uns vor mehrere logistischen Herausforderungen. Zu Beginn des Rückbaus war der Zugang zu dem Areal einzig über einen schmalen Fahrradweg möglich. Um Maschinen und Material zu transportieren, wurde zunächst eine etwa 400 Meter lange Baustraße angelegt. Im direkten Anschluss konnte mit den eigentlichen Arbeiten begonnen werden.

Präziser Rückbau mit moderner Maschinentechnik

Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wurde das gesamte Vorhaben in verschiedene Etappen unterteilt. Die Arbeiten begannen mit dem Rückbau des Stahlbetons der Schottwände am Flussufer des Rheins gelegenen Einlaufbauwerks. Ein CAT 330 NG Kettenbagger, ausgestattet mit einer hydraulischen Abbruchzange, zerlegte den schweren Stahlbeton in Stücke, während der entstandene Hohlraum verfüllt wurde. Damit wurde eine tragfähige Oberfläche geschaffen, die als Basis für die Erstellung des Verbaus mit dem Rammgerät diente.

Der Rückbau stellte nicht nur logistisch eine anspruchsvolle Aufgabe dar, sondern war auch stark von den Wetterbedingungen abhängig. Mehrere Hochwasserereignisse führten zu vorübergehenden Arbeitsstopps. Sobald das Hochwasser zurückging, nahm das Team die Arbeiten jedoch wieder auf und hielt den abgestimmten Bauzeitenplan ein.

Wasserdichter Tiefenabbruch

Die Nähe zum Rhein brachte zusätzliche Herausforderungen mit sich, insbesondere durch das Grundwasser und den schwankenden Pegelstand des Flusses. Um das Eindringen von Wasser in die Baugrube zu verhindern, wurde eine wasserdichte Baugrubenumschließung errichtet. Hierbei kamen 17 Meter lange Spundbohlen zum Einsatz, die bis zur unterlagernden Tonschicht gerammt wurden. Nach der Errichtung des Verbaus und dem Einbau einer Aussteifung zur Absicherung der Baugrube konnte der Tiefenabbruch beginnen.

Der Bereich oberhalb des zurückzubauenden Bauwerks wurde mit einem Liebherr Kettenbagger R 938 und einem CAT 308 Minibagger ausgekoffert. Zwischen den Aussteifungen entstand so der nötige Raum, um den weiteren Rückbau fortzusetzen.

Ein Autokran brachte den CAT 330 NG in die Baugrube, um dort die verbleibenden Betonreste zurückzubauen. Kleinere Arbeiten wurden parallel mit einem CAT 308 durchgeführt. Das Rückbaumaterial wurde anschließend mit dem Liebherr R938, der an der Oberkante der Baugrube positioniert war, herausgehoben. Mit seiner Tiefenreichweite von bis zu 6,59 Metern war diese Aufgabe effizient zu bewältigen.

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Präzision bis ins Detail

Die Arbeiten im engen Graben erforderten höchste Präzision. Der begrenzte Raum zwischen den Spundwänden und den bestehenden Betonstrukturen machte die Rückbauarbeiten besonders anspruchsvoll. Dennoch wurden die Überreste der 60 Meter langen Verbindungskanäle systematisch entfernt, und der Abbruchbeton in transportfähige Stücke zerkleinert.

Trotz der beengten Platzverhältnisse und der schwierigen Rahmenbedingungen verliefen die Arbeiten effizient. Nach Abschluss des Rückbaus wurde der CAT 330 NG mithilfe eines Autokrans wieder an die Oberfläche gehoben. Die Baugrube wurde anschließend von unten her mit Unterstützung des CAT 308 verfüllt.

Ein weiterer Schritt zur Neubebauung

Mit dem erfolgreichen Abschluss des Rückbaus des Entnahmebauwerks und der Verbindungskanäle wurde ein wichtiger Schritt für die ursprüngliche Nutzung des Geländes abgeschlossen.